Raunächte
In den Raunächten, so der Volksglaube, sind die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt, die Grenzen zu anderen Welten stehen offen – Tiere sprechen, Orakel erlauben einen Blick in die Zukunft, gute und böse Geister ziehen durchs Land.
Die Raunächte sind eine Zeit der Wiederkehr der Seelen und des Erscheinens von Geistern. Das Wilde Heer tobt durch die Nacht, Frau Holle geht um, Orakel erlauben einen Blick in die Zukunft und zauberisches Wirken ist besonders machtvoll. Schon bei den Kelten und Germanen war es die magische Zeit der Losnächte. Das hat sich in vielfältiger Weise im gesamten Alpenraum – bis weit nach Südost-Europa (Bulgarien, Rumänien, Griechenland) – bis in die heutige Zeit erhalten.
Die Raunächte sind die geheimnisvollste Zeit des Jahres.
Je nach Region unterscheidet sich die Anzahl der Raunächte zwischen vier und zwölf Nächten. Als die vier wichtigsten Raunächte gelten:
21./22. Dezember
Thomasnacht, Wintersonnenwende
(Nacht zur Vorhersehung der Zukunft)
24./25. Dezember
Christnacht
31.Dezember/1.Jänner
Altenjahrnacht
5./6. Jänner
Epiphaniasnacht/Perchtennacht